Kiels Domagoj Duvnjak (l.) und Andreas Wolff jubeln. © picture alliance/dpa | Marius Becker

European League: THW Kiel will über Limoges nach Hamburg

Stand: 22.04.2025 07:53 Uhr

Der THW Kiel geht heute als Favorit in das Viertelfinal-Hinspiel der European League bei Limoges Handball. Der DHB-Pokalsieger will die Franzosen bezwingen und damit die Endrunde Ende Mai in Hamburg erreichen.

von Jan Kirschner

Den DHB-Pokal hat der THW Kiel bereits gewonnen, doch bei einem Titel muss es in dieser Saison nicht bleiben: Der deutsche Handball-Rekordmeister hat in der European League gute Chancen und will sich gegen Limoges Handball den Einzug in die Endrunde sichern, die Ende Mai in Hamburg ausgetragen wird. Heute um 20.45 Uhr wird das erste Viertelfinale angepfiffen, zunächst beim französischen Europapokal-Novizen.

Das Gesetz der Serie spricht klar für die "Zebras". Seit 1994 haben sie nur vier Mal die international erstklassige Champions League verpasst, gewannen dafür aber jeweils den EHF-Cup - so hieß die European League früher. So weit voraus denkt man beim THW angesichts der aktuellen Belastung jedoch nicht.

THW-Coach Jicha fordert Leidenschaft

Nach dem Pokal-Triumph fiel die Party kurz aus. Bereits am Mittwoch darauf stand das Heimspiel gegen die Füchse Berlin (34:36) auf dem Programm, am Sonnabend folgte die Auswärtspartie in Göppingen - und dann ging es weiter an den nordwestlichen Rand des französischen Zentralmassivs. THW-Trainer Filip Jicha weiß, worauf es in den letzten Wochen einer langen Saison ankommt: "Wir brauchen Leidenschaft und die Bereitschaft, sich zu opfern und zu wehren."

Limoges sorgt für Aufsehen

Der Europapokal-Debütant Limoges Handball ist noch ein unbeschriebenes Blatt, machte aber mit seinem Coup in der Play-off-Runde der European League gehörig Eindruck.

Mit sieben Toren hatte der französische Club beim HC Kriens-Luzern verloren, schaffte dann im Rückspiel in den letzten fünf Minuten aber einen 6:1-Lauf, den Spielmacher El-Deraa drei Sekunden vor Schluss mit dem entscheidenden 36:28 krönte. "Eine solche erfolgreiche Aufholjagd und der Einzug ins Viertelfinale der European League zeigen die Qualität dieser Mannschaft", sagte Kiels Geschäftsführer Viktor Szilagyi.

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Die Handballer aus Limoges spielen erst seit 2020 erstklassig und landeten in der vergangenen Saison auf Rang fünf, womit erstmals die Qualifikation für den Europacup glückte. Der Kader, den der ehemalige spanischen Weltklasseakteur Alberto Entrerrios trainiert, ist durchaus respektabel. Goalgetter ist der junge Ukrainer Ihor Turchenko. Viel läuft über den ägyptischen Spielmacher El-Deraa.

Aus der Bundesliga bekannt ist der Linkshänder Sime Ivic (Erlangen, Leipzig), der zusammen mit Faruk Yusuf den rechten Rückraum bildet. Das 21 Jahre alte Talent aus Nigeria landete vor zwei Jahren mit BM Granollers gegen die SG Flensburg-Handewitt einen internationalen Viertelfinal-Coup.

Kiel und der Traum von Hamburg

Ein solches Szenario soll sich nun aus THW-Sicht nicht wiederholen. "Wir werden darauf vorbereitet sein, zweimal 100 Prozent geben zu müssen, um uns und unseren Fans den Traum von Hamburg erfüllen zu können", kündigte Linkshänder Emil Madsen an.

Ein Vorteil für die Schleswig-Holsteiner: Das Rückspiel wird in Kiel ausgetragen (Dienstag, 29. April, 18.45 Uhr). Nikola Bilyk (Oberschenkel) und Harald Reinkind (Handbruch) werden den "Zebras" weiterhin nicht zur Verfügung stehen.

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Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 22.04.2025 | 10:17 Uhr

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